Die Ankündigung der US-Bank Wells Fargo, im ersten Quartal einen Rekordgewinn zu erwarten, hat an der Börse vor Ostern eine Kursrally ausgelöst. Ist um die Verfassung der Banken besser bestellt als bisher angenommen? Es sieht so aus, als ob alle 19 Banken, die von der Regierung überprüft werden, den Stresstest bestehen würden, kommentiert The New York Times. Die 4. grösste amerikanische Bank wird die Details am 22. April offenlegen. Weitere Termine: Am 14. April Goldman Sachs, 16. April JPMorgan Chase, 17. April Citigroup und 21. April Morgan Stanley.
Zur Erinnerung: Wells Fargo hat den Rivalen Wachovia gekauft. Die Dividende um 85% gekürzt und Geld aus dem TARP (Bankenrettungsprogramm) gegen Ausgabe von Vorzugsaktien bekommen. Die Aktie hat seit Jahresbeginn um mehr als 50% an Wert verloren.
Die Ergebnisse der Tests werden Ende April bekanntgegeben. Die US-Regierung will offenbar Investoren mitten in der Berichtssaison nicht verschrecken. Die Fed habe deswegen laut Bloomberg die Banken angewiesen, über die Ergebnisse der Stresstest „den Mund zu halten“. Die Banken haben 6 Monate Zeit, sich Kapital zu beschaffen, wenn die Prüfer befinden, dass Kapitalbedarf besteht.
Inzwischen kauft die Fed am offenen Markt weiter Staatsanleihen auf, um die Rendite am langen Ende der Zinskurve zu drücken. Teure Staatsanleihen sollen auf diese Weise die Nachfrage auf Unternehmensanleihen und Anleihen, die mit Hypotheken besichert sind, lenken. Das Ziel ist, über gesunkene Hypothekenzinsen die Umschuldung für Banken zu erleichtern. Denn die Banken werden ihre Abschreibungen auf Hypotheken Vermögenswerte fortsetzen, solange die Immobilienpreise sich im Fallen befinden.
Fazit: Wer nur auf den Aktienmarkt („greenshoots“) schaut, liegt falsch. Entscheidend ist die Lage auf dem Kreditmarkt, welcher der bessere Indikator dafür ist, wann der Abschwung zu Ende geht.
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