Philipp Hildebrand, Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat neulich in einem Vortrag über “Prinzipien für risikoorientierte Vergütungssysteme“ in Finanzunternehmen gesprochen. Hildebrand sieht in „Fehlanreizen oder falsch strukturierten Anreizen, die für die Finanzmarktteilnehmer gesetzt wurden“, „einen zentralen Grund der aktuellen Finanzkrise“. Die Vergütungssysteme von Finanzunternehmen seien ein Paradebeispiel für schlecht strukturierte Anreize, welche zu den aktuellen Verwerfungen beigetragen haben. Kurzfristige Gewinne wurden mit grosszügigen Boni belohnt. Die mit dieser Gewinnerzielung verbundenen längerfristigen Risiken für Unternehmen wurden nicht angemessen berücksichtigt, hält Hildebrand fest.
Der designierte SNB-Präsident legt daher nahe, dass Finanzunternehmen ihre Vergütungsysteme als einen integralen Bestandteil des Risikomanagements betrachten und regeln müssen.
Fazit: Die aktuelle Krise bedeutet das Ende der „Nepper, Schlepper und Bauernfänger“-Ära. Der Denkansatz der Entlohnung ist kein isoliertes Problem. Das vorherrschende Paradigma ist irreführend, weil es als „politische Strategie“, wie George Soros in seinem Buch "Das Ende der Finanzmärkte“ ausführlich schildert, den Markt über alles stellt. Die Finanzmärkte tendieren aber nicht zum Gleichgewicht und sie sind nicht selbstkorrigierend. Es ist Zeit für ein neues Paradigma, das dafür sorgen sollte, dass der Markt in den Dienst der Menschen gestellt wird.
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