Dienstag, 21. April 2009

Verschuldung der Haushalte


FT Alphaville
hat auf eine bemerkenswerte Grafik aus einem aktuellen BIS-Bericht aufmerksam gemacht. Der Bericht will den Zusammenhang zwischen Fremdfinanzierung (leverage) und Vermögensbewertung (valuation) im Lichte der jüngsten Spannungen in den globalen Märkten aufzeigen.


The role of valuation and leverage in procyclicality, Graph: BIS

Die Darstellung verdeutlicht aber zugleich etwas Anderes: In Deutschland gab es keine Exzesse in den Kredit- und Immobilienmärkten. Dennoch ist die deutsche Wirtschaft stärker als die Euro-Zone oder die USA geschrumpft. Warum? Das Land ist v.a. dank Lohnzurückhaltung und Produktivitätsfortschritte in der Vergangenheit wettbewerbsfähig geworden, hält Nouriel Roubini in einem Interview mit FT Deutschland fest. Nun fallen aber die Ausfuhren im Sog der weltweit anhaltenden Rezession dramatisch. Woher soll jetzt die Nachfrage kommen, wenn Haushaltseinkommen seit Jahren stagnieren? Exportorientierte Länder wie China, Deutschland und Japan müssen die Inlandsnachfrage ankurbeln, rät Robert Barbera in seinem neuen Buch. Roubini empfiehlt Lohnerhöhungen, um das Vertrauen und den Konsum zu stärken. Und die EZB müsse die Zinsen senken, die bisher mit ihrem fehlgeleiteten geldpolitischen Kurs das Wachstum abgewürgt hat.

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