Die Volksrepublik China hat nach eigenen Angaben seit 2003 ihre Goldreserven auf 1'054 Tonnen aufgestockt. Damit verfügt das Land inzwischen über mehr Gold als die Schweiz, die bisher fünftgrösste Goldbesitzerin der Welt. Der Reserveaufbau erfolgte laut Peking überwiegend durch Käufe von Gold, das in China selbst gefördert wird. China hatte bislang keine genauen Angaben über seine Goldreserven gemacht. Die chinesischen Währungsreserven belaufen sich laut Volksrepublik auf rund 2'000 Mrd. $. Gold spielt dabei eine geringe Rolle. Der Goldpreis kletterte am Freitag mit 908$ auf den höchsten Stand seit drei Wochen.
Gold Price in $, Graph: bloomberg.com
Zum Hintergrund:
Wegen der weltweit anhaltenden Wirtschaftskrise hat China
Angst vor Dollar-Abwertung. Zunächst verlangte die Volksrepublik eine Garantie für ihren Bestand an US-Staatsanleihen. Dann forderte der chinesische Zentralbankchef sogar eine neue Weltreservewährung. Die entscheidende Frage ist, ob China tatsächlich ihre Politik ändern will. Pekings Bemühungen zeigen aber, dass der Euro dem Greenback als Leitwährung den Rang nicht ablaufen kann. Sonst würde China Euro-Anleihen anstatt US-Treasuries kaufen. Der europäische Anleihenmarkt ist gespalten. Während deutsche Staatspapiere über die beste Bonität verfügen, sind z.B. spanische Staatsanleihen weniger attraktiv. Grund: Höhere Risikoaufschläge. Auch österreichische Papiere weisen derzeit wegen der starken Verknüpfung des Landes zum krisengeschüttelten Osteuropa hohe Spreads gegenüber den deutschen Staatsanleihen auf.
PS: Während der „Grossen Depression“ in den 1930er Jahren war die Krise durch den sog. Goldstandard bescheunigt worden, weil der US-Dollar durch Gold gedeckt war. Der US-Notenbank waren die Hände gebunden, auf Schwankungen der Konjunktur mit Änderung der Geldpolitik zu reagieren. Deshalb verbot Präsident Franklin Roosvelt 1933 den Privatbesitz von Gold. 1933 wurde der Goldstandard ganz aufgehoben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen