Aus dem Protokoll der Fed-Sitzung vom 15./16. Dezember geht hervor, dass die amerikanischen Währungshüter darüber debattiert haben, ob das Fehlen der Bekanntgabe eines Inflationsziels die Marktteilnehmer irritiert, dass die Fed die Kontrolle über den Leitzins (FFR; Fed Funds Rate) verloren hätte. Bekanntlich entwickelt sich die effektive FFR seit geraumer Zeit deutlich niedriger als die FFR selbst. Einige Teilnehmer der Fed-Sitzung sollen für eine direkte Inflationssteuerung (Inflation Targeting) plädiert haben.
Fed Funds Rate, Graph: Fed St. Louis
Beim Inflation Targeting (IT) handelt es sich um ein numerisches Inflationsziel. Die Geldpolitik wird mittelfristig ausgerichtet. Die Notenbank bemüht sich nachdrücklich, mit der Öffentlichkeit über Pläne und Ziele der Geldpolitik explizit zu kommunizieren. Die Geldwertstabilität bleibt natürlich als vorrangiges Ziel der Geldpolitik. Die Politik der direkten Inflationssteuerung wird v.a. von der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) verfolgt. Fed-Chef Ben Bernanke gilt als IT-Anhänger.
Darüber hinaus gehen die amerikanischen Währungshüter davon aus, dass die Rezession auch im Jahr 2009 anhalten wird. Die Wirtschaft wird im Gesamtjahr schrumpfen. Für das Jahr 2010 erwarten die Geldpolitiker einen BIP-Zuwachs leicht über dem Potentialwachstum.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen