Die Versteigerung der vom Bund mit einem angestrebten Betrag von 6 Mrd. Euro ausgeschriebene Bundesanleihe 2008/2019 mit einem Kupon von 3,75% ist gestern fehlgeschlagen. Der Grund: Nicht genügend Gebote wurden abgegeben. Die Anleihe wird am 4. Januar 2019 fällig. Zugeteilt wurden auf der Auktion 4,05 Mrd. € in einem „bid-to-cover“-Verhältnis von 1,3.
Angesichts der zunehmenden Anzahl der gigantischen Konjunkturprogramme rund um die Welt sind Regierungen gezwungen, Anleihen zu begeben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das Volumen der Staatspapiere, die im Verlauf dieses Jahres ausgegeben werden, beläuft sich laut alphaville auf ca. 3'000 Mrd. $. Das ist dreimal so viel wie im Vorjahr. Die deutschen Staatsanleihen zählen zu den sichersten und liquidesten Welt.
Obwohl im vergangenen Jahr auch die eine oder andere Auktion der deutschen Bundesanleihe (German Bond) gescheitert ist, blieben sie unerhöht. In der Post-Lehman Ära sprechen Kommentatoren aber davon, dass die enttäuschende Neuemission der ersten Bundesanleihe des Jahres vor dem Hintergrund des massiven Emissionsvolumens im IV. Quartal 2008 und der für 2009 zu erwartenden Ausgaben auf ein Angebot/Nachfrage-Ungleichgewicht hindeute. Manche Marktbeobacter wollen sehen, dass die Blase am Bond-Markt nun beginne, Luft abzulassen. Das erscheint allerdings übertrieben. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass die Bundesbank bei Auktionen ab und zu bis zu 30% der zu begebenden Anleihen zurückbehalten muss. Es gibt ausserdem eine sehr geringe Korrelation zwischen der Nachfrage auf den Versteigerungen und dem Renditeniveau, wie die Analysten von Morgan Stanley in einem Research-Papier festhalten. Es drängt sich also nicht, den Fehlschlag der ersten Auktion des Jahres 2009 auf das ganze Jahr zu extrapolieren.
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