Es gibt an der Wall Street bekanntlich viele sagenhafte Sprichwörter. Wie zum Beispiel „Sell in May and go away“. Oder „As goes January, so goes the year“. Das bedeutet, dass die Performance des Monats Januar für das Gesamtjahr entscheidend ist. Legen die Aktienkurse im Januar überdurchschnittlich zu, schliesst die Börse das Jahr im Plus ab. Der amerikanische S&P-500 Index hat nach empirischen Untersuchungen dank einem jeweiligen positiven Januar-Effekt 60 der vergangenen 80 Jahre mit Gewinn beendet. Am 2. Januar, dem ersten Handelstag des Jahres 2009 legte der Dow Jones um 258 Punkte auf 9'034 Index-Stand zu. Der S&P-500 Index kletterte um 3,16%. Mit 931,21 Punkten markiert der breitgefasste amerikanische Index den höchsten Stand seit Anfang November.
S&P-500 Index (5 Tage), Graph: finance.yahoo.com
Der Januar-Effekt ist wissenschaftlich natürlich nicht begründbar. Ob sich das historische Kursmuster auch dieses Jahr anhält, ist jedoch angesichts der schweren Rezession mehr als fragwürdig. Denn es gibt laut einem Artikel in New York Times nicht einmal eine Korrelation unter den Industrieländern. Dieses Phänomen ist offenbar in Grossbritannien, Japan und Kanada nicht zu beobachten. Es handelt sich dabei im allgemeinen um eine statistische Anomalie. Anleger wären daher besser beraten, sich auf den sog. „Januar-Effekt“ nicht zu verlasen. Im vergangenen Jahr sind die Aktien weltweit im Durchschnitt um 50% eingebrochen. Die globale Marktkapitalisierung hat sich halbiert. Ob das Schlimmste hinter uns liegt, hängt davon ab, wie wir mit dem drastischen Wachstumseinbruch und den verschlechterten Marktkonditionen umgehen.
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