Der Index für Produzentenpreise (PPI) bleibt in den meisten
Volkswirtschaften Asiens weiterhin unter null. Abgesehen von Indonesien weisen
die anderen Länder seit drei Jahren negative Werte auf, wie in der folgenden Abbildung
zu sehen ist.
Der aktuelle Verlauf des Einkaufsmanager Indexes
(PMI: Purchasing Managers’ Index) deutet darauf hin, dass in der Region nach
wie vor tiefe Bilanzkürzungen stattfinden, mit dem Versuch, die Kapazität mit
der Nachfrage in Einklang zu bringen, und das Verhältnis zwischen dem Fremd- und
Eigenkapital auszugleichen, wie die Analysten von Morgan Stanley berichten.
Koreas Exporte sind im
Januar in USD gerechnet um rund 19% eingebrochen. In Landeswährung (KRW) ergibt
sich dennoch einen positiven Wert. Warum? Weil die Währung sich massiv
abgewertet hat. Das zeigt, wie wichtig KRW-Schwäche für die exportorientierte
Wirtschaft des Landes ist.
Turbulente Wechselkursschwankungen waren in den
frühen 1970er Jahren (nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems) ständig
auf der Tagesordnung.
Mega-Abwertungen zogen sich durch die 1980er Jahren
durch. Auch in den 1990er Jahren und Anfang 2000er Jahren kam es weltweit in
10-20% der Länder zu Geldentwertungen, schreibt Carmen Reinhart in einem lesenswerten Artikel in Project Syndicate.
Die Mehrzahl der asiatischen Volkswirtschaften
mit einem negativen PPI, Graph:
Morgan Stanley
Und dann herrschte plötzlich Ruhe. Abgesehen von
der Finanzkrise von 2008 gab es zwischen 2004 und 2014 nur wenige
Währungsabstürze, beschreibt Reinhart weiter.
Doch die jüngsten Vorkommnisse legen nahe, dass die
Auswirkungen des Absturzes einer Währung in einem Land nicht am Ursprungsort
beschränkt bleiben.
Anzahl der Länder mit Währungsabwertung von mehr
als 15% im jeweiligen Jahr, Graph: Carmen Reinhart „The return of the currency crash“ in: Project Syndicate
Reinhart erinnert daran, dass die Reform des
chinesischen Wechselkurs-Systems 1994 (RMB-Abwertung um 50%) zum Verlust von
Wettbewerbsfähigkeit für Thailand, Korea, Indonesien, Malaysia und die Philippinen
geführt hat. Die meisten Währungen waren in der Region an USD gebunden. Die kumulative
Überbewertung hat dazu beigetragen, dass Mitte 1997 Asien-Krise entstanden ist, argumentiert die an der Harvard University
lehrende Wirtschaftsprofessorin.
Die sog. Schwellenländer (EM) machen derzeit rund 60% der weltweiten Wirtschaftsleistung
(BIP) aus. In den 1980er Jahren belief sich der entsprechende Wert auf rund
35%. Wie steht es heute um die möglichen Auswirkungen einer sich global andeutenden beggar-thy-neighbor-Politik?
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