Die Termin-Kontrakte an den Future-Märkten deuten
auf mehr geldpolitische Lockerung als Straffung in nächster Zeit.
Demnach kommt es im Euro-Raum zu keiner
Zinserhöhung vor 45 Monaten. Für Grossbritannien beträgt der entsprechende Wert
42 Monate. In den USA wird mit keiner weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr gerechnet.
Die jeweilige Notenbank-Bilanz in Prozent der
Wirtschaftsleistung (BIP) sieht inzwischen wie folgt aus.
Die Anschwellung der Bilanz hat verschiedene
Gründe: (1) die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE-Policy) wie z.B.
durch die Fed, die BoJ und die EZB und (2) Devisenmarkt-Interventionen wie z.B.
durch die SNB und die BoI.
Bilanzsumme der Zentralbanken im Verhältnis zum
BIP, Graph: Morgan Stanley
(Fed: 25%, EZB: 25% und
BoJ: 77% des BIP)
Die Zentralbanken agieren als lender of last resort, um die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln und zugleich die Preisstabilität zu
gewährleisten.
Devisenreserven der SNB betragen mittlerweile (per
Ende Januar 2016) rund 575,4 Mrd. CHF, wie die SNB am 12. Februar gemeldet hat.
Das Schweizer Bruttoinlandsprodukt belief sich
per Ende 3Q2015 auf rund 160,2 Mrd. CHF. Das bedeutet, dass die
Fremdwährungsreserven der SNB fast so hoch sind wie das BIP des Landes.
Future-Märkte deuten auf anhaltend lockere Geldpolitik in den grössten
Volkswirtschaften der Welt, Graph: MorganStanley
Wie geht’s nun weiter?
Die Fed und die BoE könnten theoretisch einen neuen dovish-Ton (d.h. Forward Guidance) anschlagen,
was den künftigen Kurs der Geldpolitik betrifft.
Bemerkenswert ist, dass die Entscheidungsträger
weiter im Werkzeugkasten graben, um die Nachfrage zu animieren, obwohl die
Geldpolitik an die Grenzen gestossen ist. Der Einsatz von Fiskalpolitik wird aber (noch immer) nicht in Erwägung gezogen.
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