Inflation Swaps sind ein wichtiger Indikator für die Inflationserwartungen
an den Finanzmärkten.
Es war Mario
Draghi, der im Sommer 2014 auf diesen Messwert (die 5-jährigen
inflationsindexierten Termin-Swapsätze in 5 Jahren) hingewiesen hatte, um die Einführung
einer QE-Politik à la EZB (APP; Anleihekaufprogramm) zu erklären.
Inflationserwartungen gemessen an 5y5y Forward Swap Sätzen sind im Euro-Raum zuletzt auf 1,4% gefallen.
Bemerkenswert ist, dass Jens Weidmann vor diesem
Hintergrund vor „Deflationsangst“ im Euro-Raum warnt.
Bundesbankpräsident sagt, dass die
Inflationserwartungen von den Marktakteuren den auf längere Sicht erwarteten
Preisanstieg unterschätzen könnten.
Weidmann hält also von einer Entankerung der
längerfristigen Inflationserwartungen nichts.
Das hört sich wie eine asymmetrische Inflationssteuerung an. Zur Erinnerung: Die EZB unterbietet das eigene Inflationsziel seit drei
Jahren.
Bedauerlich ist zu erfahren, dass Weidmann
Lohnzurückhaltung im Euro-Raum als Abhilfe für die Lösung der wirtschaftlichen
Probleme in Europa betrachtet.
„Diese Lohnzurückhaltung dämpft zwar das Lohnwachstum. Sie fördert aber in den betroffenen Ländern Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung und stützt damit nachhaltig die gesamtwirtschaftliche Nachfrage“.
Nein, wenn die Löhne sinken, steigt die
Arbeitslosigkeit. Das ist eine der wichtigsten (empirischen) Lehren, die wir
seit dem Ausbruch der Krise zur Kenntnis nehmen sollten.
(*)
Der 5y5y Forward Inflation Swap-Satz, der die Inflationserwartungen
ab 5 Jahren misst, besagt nichts anders als, was die Finanzmärkte erwarten, wo
die Inflation in 5 Jahren liegen wird.
PS:
Der Negativzins erschwert bzw. verteuert die Zinsabsicherung
mit Swaps.
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