Donnerstag, 11. Februar 2016

Gibt es Negativ-Zinsen bald auch in den USA?

US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hat am Mittwoch in ihrem Auftritt vor dem amerikanischen Kongress die jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten erwähnt und im Allgemeinen vorsichtige Töne angeschlagen.

Die US-Politiker haben sich aber mehr für die Negativ-Zinsen interessiert gezeigt. „Ich würde sagen, dass es eine Frage bleibt, die wir genau untersuchen müssen“, antwortete Yellen darauf.

Es sei ihr nicht bewusst, ob es im juristischen Sinne ein Hindernis gibt, Negativ-Zinsen zu implementieren. Aber die Rechtsfragen müssten in vollem Umfang überprüft werden.

Narayana Kocherlakota schreibt dazu in seinem Blog, dass er kein Jurist sei, aber er möchte darauf aufmerksam machen, dass Stanley Fischer, der stellvertretende Fed-Vorsitzende am 3. Januar 2016 in einem Referat keine Bedenken in dieser Hinsicht geäussert habe.



Euro-Dollar-Future deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen Ende des nächsten Jahres negativ werden, heute auf 17% gestiegen ist, Graph: Bloomberg



In einer im Jahr 2010 veröffentlichten Kurzmitteilung hat die Fed im Rahmen von Stresstest-Szenarien Banken nahegelegt, die Auswirkungen von Staatsanleihen mit Negativ-Rendite durchzuspielen.

Die Wahrscheinlichkeit von Negativ-Zinsen auf US-Staatspapiere am Ende des nächsten Jahres ist inzwischen von 6% auf 17% hochgesprungen, wie die Optionen auf Euro-Dollar-Futures-Kontrakte laut Bloomberg-Daten zeigen.


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