Nach der Zinserhöhung durch die Fed im Dezember
wäre zu erwarten gewesen, dass die Bond-Preise fallen und die Renditen steigen.
Denn der Wert der Anleihe sinkt, wenn der Marktzins steigt. Zumal die Fed mit
Nachdruck darauf hingedeutet hat, die Zinsen im Lauf des Jahres 2016 weiter zu
erhöhen, und zwar vier mal um jeweils 0,25%.
Zur Erinnerung: Es ist nach dem Lehrbuch nicht
von Vorteil ist, Anleihen zu besitzen, wenn die Zinsen steigen. Doch was inzwischen
passiert ist, haut einen vom Stuhl: Die US-Treasury Bonds legen 2016 die beste
Performance seit 2008 hin, wie Bloomberg-Daten
zeigen.
US-Staatsanleihen mit bester Performance bis
jetzt in diesem Jahr, Graph:
Bloomberg
Es ist bemerkenswert, zu beobachten, dass der gegenwärtige Verlauf der Rendite-Kurve (yield curve) der
US-Staatspapiere nicht impliziert, dass die US-Wirtschaft einem Risiko
gegenübersieht, in eine Rezession zu geraten.
Zeichnet man aber die Zinsstrukturkurve anhand von
overnight index Swap-Sätzen, ergibt sich eine inverse Form. Das bedeutet Rezessionsgefahr. In der Tat ist die US-Wirtschaft
seit den 1950er Jahren jedes mal, wenn dies geschah, in Rezession gerutscht.
Ob sich das auch dieses mal andeutet, mag dahingestellt
sein. Aber die Stimmen mehren sich inzwischen, dass die Fed auf eine weitere
Zinserhöhung in diesem Jahr verzichten werde.
Der Verlauf der Rendite-Kurve am (overnight index) US-Swap Markt, Graph: Bloomberg
James Hamilton erläutert in seinem Blog, wie die Negativ-Zinsen funktionieren und kommt zum Schluss, dass die Fed
den anderen Zentralbanken mit Negativzinsen nicht folgen werde.
Aber es dürfte
einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir eine weitere Zinserhöhung durch die Fed
sehen, so der an der University of
California, San Diego lehrende Wirtschaftsprofessor als Fazit.
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