Mit dem Rückgang des Ölpreises ist auch der 5y5y Forward Inflation Swaps Zins gefallen. Wie Bloomberg heute mitteilt, beträgt der Wert aktuell rund 1,67%. Zur Erinnerung: Die jährliche Inflationsrate im Euro-Raum beläuft sich per November auf 0,2 Prozent.
Der 5y5y Forward Inflation Swap-Satz, der die Inflationserwartungen ab 5 Jahren misst,
besagt nichts anders als, was die Finanzmärkte erwarten, wo die Inflation in 5
Jahren liegen wird.
Die EZB
hat im Dezember die eigene Prognose für 2017 von 1,70% auf 1,60% korrigiert. Die
EZB unterbietet das eigene Inflationsziel (von ca. 2%) seit mehr als zwei
Jahren.
Inflationserwartungen
im Euro-Raum gemessen an 5y5y Forward Inflation Swap Zinsen, Graph: Bloomberg
Einer
von FT durchgeführten Umfrage nach rechnen europäische Ökonomen mit einer
Inflationsrate von 1,0% (median forecast) für das Jahr 2016.
Inflationsprognose
von europäischen Ökonomen für den Euro-Raum im Jahr 2016, Graph: FT
Die an
der Umfrage beteiligten Ökonomen erwarten zudem aufgrund der geldpolitischen
Divergenz (steigende Zinsen in den USA versus Bedarf nach noch mehr Stimulus in
Europa) einen schwächeren Euro-Wechselkurs, der via steigende Import-Preise zu
einem Anstieg der Inflation im Euro-Raum führen würde.
Der
geschilderte Effekt ist allerdings nicht ganz klar, weil erhöhte Kreditkosten
in USD hohe Turbulenzen in den sog. Emerging Markets auslösen könnten, was die
Volatilität in den globalen Finanzmärkten erhöhen würde, mit spill over auf den Euro-Raum.
Fazit: Es
ist die schwer angeschlagene Wirtschaft, die die Inflation im Euro-Raum niedrig
hält. Die Entscheidungsträger scheinen es auch 2016 darauf ankommen zu lassen,
dass die Anpassung durch den sehr träge erfolgenden und schmerzhaften Prozess
der internal devaluation stattfindet. Und der Euro existiert mit extrem
hohen Kosten auch im kommenden Jahr.
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