Über 26% der Staatsanleihen im Euro-Raum hat eine
Rendite unter null Prozent, wie Bloomberg
mit der folgenden Abbildung berichtet.
Die aussergewöhnlich hohe Anzahl der
Staatspapiere mit Negativ-Rendite legt nahe, dass es zumindest gegenwärtig
keinen Inflationsdruck gibt.
Das heisst, dass die EZB für mehr geldpolitischen
Stimulus über genügend Spielraum verfügt. Doch fordert Jens Weidmann mehr Haushaltskonsolidierung im Euro-Raum im kommenden Jahr. Und Berlin strebt bekanntlich „Schwarze-Null“ an. Macht es Sinn?
Zur Erinnerung: Die Rendite der deutschen
Staatsanleihen mit zwei Jahren Laufzeit belief sich am 23. Dezember zum
Handelsschluss auf minus 0,337 Prozent.
Über 26% der Staatsanleihen im Euro-Raum hat eine
Rendite unter null Prozent, Graph:
Bloomberg
Der gesamte Wert der Anleihen mit
unter-null-Rendite beträgt zur Zeit rund 1'680 Mrd. EUR.
Das Volumen der deutschen Staatspapiere mit einer
Rendite unter Null-Prozent beläuft sich wertmässig auf 650 Mrd. EUR.
Wie absurd die Idee einer „Schwarze-Null“-Politik
in einem depressiv-deflationären Umfeld der europäischen Wirtschaft ist, kann
zwar mit Appellen an Fakten und Wissen belegt werden. Aber es hätte vielleicht angesichts
des tiefen Defizit-Fetischismus eine nur begrenzte Wirksamkeit.
Der Quatsch (*) lässt sich auch mit Quatsch
bekämpfen, bemerkt Simon Wren-Lewis dazu und schlägt vor, auf die Notwendigkeit für Investitionen hinzuweisen oder sogar am besten zu sagen, dass man seinen „Weg
aus der Verschuldung wachsen“ kann.
Investitionslücke in Europa, Graph: DIW Wochenbericht 27, 2014 in: „Wirtschaftliche Impulse für
Europa“
(*) Bullshit (im technischen Sinne).
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