Der Rückgang der Zinsen geht seit Jahren mit dem
Rückgang der Inflation einher. Bemerkenswert ist, dass auch die Realzinsen fallen.
Die Konvergenz der nationalen Zinsverläufe legt
die Bedeutung global wirkender Faktoren nahe, schreibt Credit Suisse, Research in einer aktuell vorgelegten lesenswerten Analyse.
Der Rückgang der Realzinsen hat die Überlegungen
gestützt, dass auch der natürliche Zinssatz gesunken ist.
Es handelt dabei um den sog. Gleichgewichtszins
(der natürliche Zins), wo Sparen und Investieren übereinstimmen. Das heisst,
dass die Wirtschaft sich dort im Gleichgewicht befindet, wo es weder Inflation
noch Deflation eine unmittelbare Gefahr darstellt. Es herrscht m.a.W.
Vollbeschäftigung: Faktor Arbeit und Faktor Kapital sind voll ausgelastet.
Die natürlichen Zinsen (equilibrium real interest rates) befinden sich seit den 1980er Jahren
tatsächlich in einem Abwärtstrend, betonen die Autoren der Studie. Seit der
Finanzkrise von 2008 liegen sie für die USA, das Vereinigte Königreich und Deutschland im negativen Bereich, für
Japan und die Schweiz knapp über
null, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist:
Rückgang der natürlichen Zinsen, Graph: Credit Suisse, Research
Der natürliche Zins lässt sich nicht direkt
vermitteln. Die Ergebnisse beruhen auf einfachen Schätzverfahren. Der
praktische Weg ist, die realisierten (ex-post) Durchschnitte der Realzinsen zu
berechnen.
Die Methode basiert laut Credit Suisse, Research auf der Annahme, dass die Realzinsen
mittelfristig zu einem Gleichgewichtsniveau konvergieren und daher
Durchschnittswerte den natürlichen Zins nähern.
Sparen & Investieren und der natürliche Zins,
Graph: Credit Suisse, Research
Das Fazit der Analyse lautet aber, dass für die
Zukunft keine Trendumkehr zu erwarten ist, was für die Weltwirtschaft nichts
Gutes verheisst.
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