Die SNB
erwartet zwar für das Jahr 2016 ein Wachstum von rund 1,5% und eine robuste
Binnennachfrage, wie sie im gestern vorgelegten Quartalsheft mitteilt.
Aber die Produktionslücke (output gap) hat sich in der Schweiz von -1,3% im zweiten Quartal auf
-1,6% im dritten Quartal ausgeweitet. Das heisst, dass die Auslastung der
technischen Kapazitäten weiterhin deutlich unter ihrem langjährigen
Durchschnitt liegt.
In einem in dieser Woche präsentierten Bericht deutet
Credit Suisse, Research auf das
abnehmende Konsumwachstum pro Kopf hin. Das ist in der Tat eine
betrübte Abbildung für die Schweizer Wirtschaft.
Ein abnehmender Konsum pro Kopf war mit Ausnahme
des Jahres 2011 nur nach dem Platzen der Dotcom-Blase und in den 1990er Jahren
zu verzeichnen.
Konsum pro Kopf nimmt in der Schweiz ab, Graph: Credit Suisse, Research
Die Eintrübung der Arbeitsmarktsituation lastet
zunehmend auf der Schweizer Wirtschaft, wie die Autoren der Analyse
hervorheben:
Eintrübung am Arbeitsmarkt führt zu
Verunsicherung, Graph: Credit Suisse, Research
Die subjektiv wahrgenommene
Arbeitsplatzsicherheit hat bereits abgenommen. Der entsprechende Index von SECO
ist im 3Q2015 deutlich unter den Durchschnitt der letzten 10 Jahre gefallen.
Dies dürfte das Konsumwachstum weiter bremsen.
Produktionslücke (output gap) der Schweizer Wirtschaft im 3Q2015, Graph: SNB in: Quarterly Bulletin 4/2015
Fazit: Die SNB dürfte entsprechend
noch länger gezwungen sein, an Niedrig- bzw. Negativzinsen festzuhalten. Negatives
Pro-Kopf-Wachstum ist schlimmer als Negativzinsen.
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