Die SNB hat im Rahmen ihrer unkonventionellen Geldpolitik
im Dezember 2014 Negativzinsen eingeführt. Damit werden die CHF-Guthaben (*) der
Banken bei der SNB belastet.
Die Einlagen stammen hauptsächlich von
inländischen Banken, von Versicherungen, dem Bund und ausländischen Banken. Zur
Erinnerung: Die Pensionskassen können keine Einlagekonten bei der SNB eröffnen.
Die Belastung durch Negativzinsen hängt von dem
jeweiligen Geschäftsmodell ab. Für Inlandbanken gelten Freibeträge (in 20-facher
Höhe der erforderlichen Mindestreserven). Für Auslandbanken werden individuelle
Freibeträge festgelegt.
Da ein Institut mit grossem Retailkunden-Geschäft
i.d.R. höhere Mindestreserven halten muss, fällt sein Freibetrag höher aus. Credit Suisse hat dazu gestern in einer
Analyse folgende sehenswerte Abbildungen geliefert.
Nicht alle Banken werden von Negativ-Zinsen
gleich betroffen, Graph: Credit
Suisse in: „Monitor Schweiz“, März
2016.
Die Verfasser der Analyse kommen zum Schluss,
dass Banken mit stärkerer Retail-Ausrichtung zurzeit unter oder nur knapp über
ihrer Freibetragsschwelle liegen. Das heisst, dass ihnen die Negativzinsen nur
relativ geringe Kosten verursachen.
Freibeträge von Negativzinsen sind in der Schweiz
relativ hoch, Graph: Credit Suisse
in: „Monitor Schweiz“, März 2016.
Die SNB ist nicht die einzige Zentralbank, die
negative Zinsen auf Einlagen der Geschäftsbanken erhebt. Auch die EZB und die
Notenbanken von Schweden, Dänemark und Japan haben ähnliche Massnahmen
eingeführt.
Wie in der Abbildung der Credit Suisse deutlich zu sehen ist, ist in der Schweiz und in
Japan nur ein kleiner Teil der Gutbanken Negativzinsen unterworfen.
(*)
Per Ende Dezember beliefen sich die Giroguthaben bei der SNB auf 470 Mrd. CHF.
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