Gleich in sechs Ländern notieren die Renditen für
Staatsanleihen mit fünf Jahren Laufzeit im negativen Bereich, einschliesslich
der Schweiz, Deutschland und Japan. In der Schweiz weisen die Staatspapiere
sogar bis auf 20 Jahre (-0,00012%) eine Negativ-Rendite auf.
Während sich die Mehrzahl der Investoren über Negativ-Renditen
beklagt, bietet eine einzige Staatsanleihe, die weltweit als sicher, liquid und
hochwertig gilt, zumindest nominal eine positive Rendite an: US-Treasury Bonds.
Was viel wichtiger ist, dass die Renditen am
langen Ende der Ertragskurve (yield curve)
höher sind als am kurzen Ende. In den vergangenen vier Jahrzehnten war die
Differenz (spread) zwischen 2- und
10-jährige US-Treasury Bonds immer positiv.
Eine Ertragskurve mit einer negativen Neigung gab
es in den vergangenen 30 Jahren nur dreimal, wie FT aus London berichtet. Und
jedes Mal mündete die Entwicklung in einer Rezession.
Die Rendite-Differenz ist heute so tief wie seit
der Finanzkrise von 2008 nicht mehr. Das heisst, dass sofort die Warnlichter blinken müssten.
US-Renditekurve; Spread zwischen den 2- und
10-jährigen US-Staatsanleihen, Graph:
FT
Die Rolle, die die mengenmässige Lockerung der
Geldpolitik (QE-Policy) dabei spielt, darf allerdings nicht vergessen werden.
Ob die „Verzerrung“ mit dem Ankauf von
Staatsanleihen durch die Fed zu hat oder nicht, mag dahin gestellt sein. Fest steht
aber, dass die Fed am Ball ist, darüber zu befinden, ob der Zeitpunkt für weitere
Zinserhöhungen reif ist oder nicht.
„Animal
Spirits“ legen jedoch nahe, dass die Kosten einer allzu frühen Zinsanhebung
viel höher liegen dürften als die eventuellen Kosten einer etwas verzögert
erfolgenden Zinserhöhung.
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