Sonntag, 30. September 2012

Weaponized Keynesianism


Was heisst „weaponized Keynesianism“? Darunter ist die folgende Doktrin zu verstehen, wie Paul Krugman in seinem Blog beschreibt:

Die Staatsausgaben zerstören Arbeitsplätze, es sei denn die Mittel gehen zu Gunsten von Rüstungskonzernen und Waffenlieferanten (defense contractors).

Mitt Romney hat auf dem Parteitag der Republikanischen Partei in Tampa in seiner Rede bei der Annahme der Nominierung für die Präsidentschaftskandidatur gesagt (*), dass Obamas

„Billionen Dollar Kürzungen an unserem Militär Hunderte von Tausenden von Arbeitsplätzen vernichten werden. Und sie setzen unsere Sicherheit einer grösseren Gefahr aus.
Seine 716 Mrd. $ Kürzungen in Medicare, um Obamacare finanzieren, werden sowohl heutigen Senioren als auch Innovationen in Bezug auf Medicare (und Arbeitsplätzen) schaden.
Und seine Billionen-Dollar-Defizite werden unser Wirtschaftswachstum verlangsamen, die Beschäftigung zurückhalten und zu einem Stillstand der Löhnen führen“.

Das heisst, dass Deficit Spending laut Romney auf der Wirtschaft lastet: Staatsausgaben vernichten Arbeitsplätze, es sei denn, die Staatsausgaben betreffen das Militär (oder den medizinisch-industriellen Komplex).

Wie soll aber das Haushaltsdefizit gekürzt werden? Die GOP will massive Steuersenkungen. Aber zugleich müssen die Ausgaben fürs Militär gesteigert werden.

„Weaponized Keynesianism“ ist eine Wortschöpfung von Frank Barney.

Krugman hatte über die plötzliche Entdeckung „Keynesianismus mit Waffen“ bereits vor einem Jahr berichtet.

Die Republikaner behaupten, dass die Staatsausgaben keine Arbeitsplätze schaffen können. Aber die Kürzung der Staatsausgaben könne Arbeitsplätze kosten, wenn es sich dabei um den Verteidigungssektor handele. Wie bitte?

Die Ausgaben sind aber gleich Ausgaben, was die gesamtwirtschaftliche Nachfrage betrifft. Die Ausgaben der öffentlichen Hand sind daher genauso gut wie die Ausgaben der privaten Haushalte. Nicht besser.

(*) Meine freie Übersetzung.

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