Ben Bernanke, der Chef der US-Notenbank (Fed) ist besorgt. Der Grund: die steigende Inflation. Schuld daran ist der schwache Dollar, so Bernanke auf einer geldpolitischen Konferenz in Spanien. Der Fed-Präsident hat erstmals seit dem Ausbruch der Kreditmarktkrise vor den negativen Folgen der anhaltenden Dollar-Abwertung gewarnt. Die Importpreise sind in den USA auf Jahresbasis um 11,3% (im I. Quartal) gestiegen. In der Vergangenheit gab es selten so deutliche Äusserungen durch die Fed zur amerikanischen Währung.
Für den Aussenwert des Greenback ist an sich das Finanzmininsterium verantwortlich. Nach Bernankes Einschätzung werden aber die Geldpolitik der Fed und die grundlegende Stärke der US-Wirtschaft dafür sorgen, dass der Dollar stark und stabil bleibt. Das bestärkt nun die Erwartungshaltung, dass die Fed ihren Leitzins nicht mehr senken wird. Interessant ist der Tatbestand, dass US-Finanzminister Hank Paulson zur Zeit im Nahost weilt, um Investitionsmöglichkeiten von Staatsfonds (Sovereign Wealth Fonds) in den USA zu erörtern. Ein weiterer Verfall würde der traditionellen Rolle des Dollars als Reserve- und Anlagewährung zuwiderlaufen. Die Frage ist daher berechtigt, ob hinter der Verbalintervention des Fed-Chefs zugunsten von Dollar mehr als Inflationsangst steckt?
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