Nach dem Ausbruch der Kreditmarktkrise im vergangenen Sommer hatte das Thema Rezession das Geschehen am globalen Finanzmarkt beherrscht. Das „R“-Wort veranlasste Anleger in die Anleihenmärkte zu fliehen. Die Longbonds haben im Folge der Kapitalzuflüsse von Oktober 2007 bis März 2008 rund 10% zugelegt. Nun wendet sich aber das Blatt. Der Ölpreis hat sich inzwischen verdoppelt und die Nahrungsmittelpreise ziehen an. Marktteilnehmer befürchten sogar Stagflation. Das heisst, bei zunehmender Teuerungsrate ein rückläufiges Wachstum. Plötzlich ist das „I“-Wort in aller Munde.
Unabhängig davon, ob die Inflationsbefürchtungen begründet sind oder nicht, zeigen die Anleihenmärkte die ersten Reaktionen. Die Renditen am kurzen Ende fangen an, zu steigen. Die Rendite der 2-jährigen Notes hat vergangene Woche mit der Berührung von 2,59% den höchsten Wert seit Jahresbeginn verbucht. Während die Inflationsrate mehr als 4% beträgt, hat es keinen Sinn, 10-jährige Staatsanleihen mit einer Rendite von 3,9% zu halten. Steigt die Inflation, erbringen die Obligationen die schlechteste Performance. Das bedeutet für Investoren Favoritenwechsel. Daher ist in naher Zukunft mit Portfolioumschichtungen zu rechnen. Die Aktien werden jetzt attraktiver erscheinen. Anleger dürften aber vorerst rohstoffbasierte Anlageklassen vorziehen.
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