Die Vertreter der grössten Öl produzierenden und Öl verbrauchenden Länder haben sich am Wochenende in Jiddah getroffen. Der Anlass war der extreme Ölpreisanstieg. Die aussergewöhnliche Anregung zum Krisengipfel ging vom saudischen König Abdullah aus. Ziel des Treffens war, die Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens zwischen Verbraucher und Förderländern auszuloten. Saudi Arabien hatte bereits am 14. Juni eine Produktionserhöhung von 200'000 Barrel (159 Liter) am Tag (auf 9,7 Mio. Barrel am Tag) angekündigt.
Wie wirkt sich die chinesische Subventionskürzung auf die Ölnachfrage aus?
Die OPEC-Mitglieder Iran und Libyen sind gegen eine Produktionserhöhung. Da der Ölpreis in US-Dollar abgerechnet wird und die US-Währung sich seit geraumer Zeit abwertet, stellt der höhere Ölpreis für Öl produzierende Nationen eine Art Ausgleich für den Wertverlust dar. Der Markt zeigte sich jedoch von den Beschlüssen der Ölkonferenz unbeeindruckt. Zu Wochenbeginn notiert der Ölpreis etwas höher bei 136 Dollar je Barrel. Im Zuge der zunehmenden Diskussionen über die Auswirkungen der angeblichen Spekulationen an den Finanzmärkten stellt der amerikanische Kongress zur Zeit Überlegungen an, wie mit neuen Gesetzesinitiativen der Handel mit Terminkontrakten auf Öl kontrolliert werden kann. Debattiert wird u.a. auch die Option, institutionellen Investoren das Geschäft mit Rohstoffen an den Terminmärkten insgesamt zu verbieten. Doch wie wichtig ist der Entscheid von China, die staatliche Subventionen für die Nachfrage in der Volksrepublik zu reduzieren? Die chinesische Regierung hat neulich die Einzelhandelspreise für Ölprodukte (bei Benzin 15% und bei Diesel 17%) kräftig angehoben. Ist es nun ein erster Schritt in Richtung Nachfragedämpfung? China fragt nämlich täglich 8 Mio. Barrel nach und ist damit nach den USA der grösste Verbraucher der Welt. Es gibt jedoch keine verlässlichen Prognosen über das Wachstum der Produktnachfrage in China. Sind es 300'000 oder über 500'000 Barrel am Tag? Ungewiss ist auch im allgemeinen, wann höhere Preise Industrie und Privatpersonen zum Energiesparen veranlassen werden.
Die OPEC deckt rund 40% des globalen Erdölangebots ab.
Der Ölpreis erreichte am 16. Juni ein Rekordhoch von 139,89$.
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