Freitag, 5. Juli 2013

Gegner von „easy money“ bieten keine Analyse

Eine Unzahl von Mainstream-Ökonomen rührt seit langer Zeit lautstark die Werbetrommel dafür, dass die Fed die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) zu Ende bringt.

Wer? Zum Beispiel Martin Feldstein, BIZ, Raghuram Rajan, John Taylor usw.

Dieser Chor hat, wie Paul Krugman zu Recht hervorhebt, durch die Schikanierung der US-Notenbank bereits erhebliche Schäden angerichtet. Es ist kein Zufall, dass die Fed plötzlich von tapering redet, obwohl es keine ökonomische Rechtfertigung dafür gibt. 

Kein Wunder, dass die Zinsen am langen Ende der Kurve jetzt ansteigen, weil eben die Erwartungen steigen, dass die Fed sich anschicke, zu einer „hawkish bias“ überzugehen.

Was steckt aber hinter dieser Kampagne? Es ist bemerkenswert, dass die Vertreter dieser Ansicht glauben, dass die Fed irgendwie machtlos sei, die Wirtschaft anzukurbeln.

Einerseits behaupten die Anhänger dieser Analyse, dass höhere Zinsen die Investitionen nicht beeinträchtigen würden. Andererseits bestehen sie darauf, dass niedrige Zinsen Investoren dazu bringen, unvernünftige Entscheidungen zu fällen. Stichwort: Blasen (bubbles). 

Gibt es aber Beweise dafür, dass niedrige Zinsen dafür verantwortlich sind? Nein. Sowohl die dotcom-Blase als auch die Immobilien-Blase sind entstanden, als die Zinsen höher waren als heute. 

Was zu beobachten ist, dass diejenigen, die die Fed heute auffordern, die QE-Politik zu beenden und die Zinsen sofort zu erhöhen, von Anfang an gegen die lockere Geldpolitik (easy money) waren. 

Zunächst haben sie angesichts des expansiven geldpolitischen Kurses vor Inflation gewarnt. Nun sagen sie, dass die lockere Geldpolitik auf die Realwirtschaft nicht auswirke, weil sie nur Bubbles auslöse. Das ist natürlich eine Rechtfertigung für den eigenen Standpunkt und keine ökonomische Analyse: reine Polemik.

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