Donnerstag, 18. Juli 2013

Big Banks: Satte Gewinne und Leverage

Die Führungskräfte von Big Banks haben die meisten der letzten vier Jahre damit verbracht, zu behaupten, das seine stärkere Regulierung in den USA, darunter höhere Eigenkapitalanforderungen, zu niedrigeren Gewinnen führen, die Fähigkeit der Banken, Kredite zu vergeben vermindern würde, was am Ende eine langsamere wirtschaftliche Erholung bedeuten würde.

Die grössten Banken in den USA legen nun Quartalsergebnisse auf einem stauenenerregend Niveau der Profitabilität vor, wie Simon Johnson in einem lesenswerten Artikel („High Profits Signal Danger for Big Banks“) in NYTimes bemerkt.

Goldman Sachs hat im zweiten Quartal den Gewinn verdoppelt. JPMorgan Chase konnte für das ganze Jahr einen Gewinn in Höhe von 25 Mrd. $ verbuchen. Bank of America berichtet einen um 63% gestiegenen Nettogewinn. Selbst die Citigroup hat mit 4,2 Mrd. $ Nettogewinn das beste Ergebnis seit 2007 im Quartal vorgelegt.

Doch höhere Eigenkapitalanforderungen sind bereits vorhanden und weitere Schritte sind im Gange, einschliesslich einer strengeren Leverage Ratio, die auf Initiative der FDIC (US-Einlagensicherungsbehörde) umgesetzt werden soll. Das heisst, dass die grössten Banken des Landes sich mit relativ mehr Eigenkapital und mit relativ weniger Verschuldung finanzieren müssen. Und die Regulierung ist zu einem gewissen Ausmass gestrafft worden.

In Europa bleibt die Regulierung schwach. Und die Banken sind marode. In den Vereinigten Staaten werden die Regeln angezogen und die Big Banks haben es gut. Sobald amerikanische Politiker und Regulatoren weiterhin genau reflektieren können, warum die Banken so profitabel sind, wird es auch den Druck auf Europa erhöhen, weitere Reformen in Angriff zu nehmen.

Die Banken haben es mit der Finanzierung einfach, unterstreicht der an der MIT Sloan lehrende Wirtschaftsprofessor. Die grössten Banken können sich sehr billig Geld leihen, was in der Tat zum Teil der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik zu verdanken ist. Die Fed strebt nämlich niedrige Zinsen für alle an. Aber die Banken profitieren am meisten davon. Es gibt aber, wie Senator Sherrod Brown neulich bei einer Anhörung betonte, eine implizite Staatsgarantie für diese Banken; ein Punkt, der jetzt auch vom US-Schatzamt anerkannt wird.

Trotz allem, was im letzten halben Jahrzehnt geschehen ist, können die grössten Banken sich für einige sehr riskante Geschäfte engagieren, hebt der ehemalige Chefökonom des IWF hervor. Das ist natürlich ein grosser Deal, viel Risiko (z.B. Metal Warenlager, wo JPMorgan Chase und Goldman Sachs grosse Investoren sind) einzugehen, zumal der Staat die günstige Finanzierung abstützt.

Die sehr grossen Banken haben aber nicht viel Eigenkapital in ihren Geschäften. Es hat alles mit Hebelwirkung (leverage) zu tun. Zum Beispiel hatte JPMorgan Chase am Ende des zweiten Quartals knapp 200 Mrd. $ Eigenkapital und eine Bilanzsumme von 2‘500 Mrd. $, legt Johnson dar.

Die Banken werden heute durch die wirtschaftliche Erholung gestützt. Was passiert aber, wenn die Wirtschaft sich in den USA oder anderswo abschwächt? Was passiert, wenn das in den Wertpapierhandel oder Kredite für die Schwellenländer oder in komplexe Derivate gesteckte Geld verloren geht? Stark fremdfinanzierte Unternehmen steigen schneller auf und stürzen dann weiter ab.

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