Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Sog der schwersten Finanzkrise seit 1929 („Grosse Depression“) ein neues geldpolitisches Instrument eingeführt: Die SNB Bills in CHF und US-Dollar.
1) SNB Bills in Franken absorbieren Liquidität, die die SNB durch Repo-Geschäfte oder Swap in den Markt gepumpt hat. Das Instrument wurde Ende Oktober 2008 eingeführt.
2) SNB Bills in US-Dollar dienen zur Finanzierung des Darlehens der SNB an den SNB StabFund. Die Laufzeit dieser Schuldverschreibungen beträgt weniger als ein Jahr. Das Instrument wird ab Mitte Februar 2009 eingesetzt. Mit SNB Bills in Dollar tritt die SNB nach eigenen Angaben als Nachfrager in diesem Markt auf, da sie keine Dollar-Liquidität generieren kann.
Das bedeutet aber andererseits, dass die SNB sich nicht mehr auf die Swap Lines der Fed verlassen will. Es ist bekannt, dass die Banken es in Europa zur Zeit nicht einfach haben, die Dollar Assets in ihrer Bilanz zu finanzieren. Die FX Swap Line Arrangements der Fed waren ursprünglich (mit der EZB und der SNB) eingerichtet worden, um die Dollar-Finanzierung der europäischen Banken zu unterstützen.
Eine andere Frage ist, ob die SNB Bills eine Konkurrenz zu den Schatzwechseln des Bundes und/oder des US-Finanzministeriums darstellen. Die SNB verneint diese Frage. Da die Dollar-Finanzierung dem Liquiditätsbedarf der Schweizer Banken dienen soll, dürften die SNB Bills in Dollar zumindest keine direkte Auswirkungen auf den Devisenmarkt haben.
Ein Devisenswap (FX Swap Line) besteht aus einem Kassa- und Termingeschäft mit Devisen. Die SNB erwirbt z.B. bei einem Liquiditätsswap von Geschäftsbanken Devisen gegen Franken für eine bestimmte Zeit. Am Ende der Laufzeit findet die umgekehrte Transaktion statt, und zwar zu einem im voraus bestimmten Wechselkurs.
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