Heute wurde bekannt, dass der amerikanische Staat ihren Anteil an der schwer gebeutelten Citigroup auf 36% erhöht hat. Das heisst, dass die Regierung ihre Vorzugsaktien in Stammaktien umwandeln wird. Die Citi hatte bereits 45 Mrd. $ an staatlichen Hilfen erhalten. Washington hatte ausserdem Bürgschaften über rund 300 Mrd. $ für Risikopapiere übernommen.
Die Frage, die sich derzeit immer wieder stellt ist, ob die maroden Banken verstaatlicht werden oder nicht? Die Rede ist eigentlich von einer vorübergehenden Verstaatlichung. Nationalisierung bedeutet, dass die Regierung die Banken übernimmt und die bisherigen Aktionäre herausgedrängt werden. Wie vereinbart haben sich gestern Finanzminister Tim Geithner und Notenbankchef Ben Bernanke eindeutig gegen Verstaatlichung ausgesprochen.
Die Obama-Administration will die Banken einem Stresstest unterziehen. Insgesamt 19 Banken (mit mind. 100 Mrd. $ Bilanzsumme) haben jetzt bis Ende April Zeit, nachzuweisen, ob sie mit genügend Kapital ausgestattet sind. Dazu hat das amerikanische Schatzamt Eckdaten geliefert: worst-case scenario. Es sind konkrete Zahlen der Prognosen im Hinblick auf Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit usw. Danach haben die Banken sechs Monate Zeit, sich Kapital zu beschaffen. Entweder am Markt. Oder beim Staat. Im Gegenzug will aber das US-Finanzministerium Vorzugsaktien (mit einer garantierten Dividende von 9%), die später in (stimmrechtsberechtigte) Stammaktien gewandelt werden können. Das geschieht automatisch, wenn die Bank das Kapital, d.h. die Staatshilfe innert sieben Jahren nicht zurückzahlt.
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