Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat mit den Zentralbanken Ungarns und Polens Swap-Abkommen abgeschlossen. Über Devisen-Swaps teilt die SNB Franken gegen Euro zu. Das Ziel ist, den internationalen Franken-Geldmarkt zu beruhigen. Viele Banken und Unternehmen in den östlichen EU-Ländern fragen Franken nach. Daher bietet die SNB in Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Zentralbanken den Marktteilnehmern in diesen Ländern Franken an. Da Swap ein Tauschgeschäft ist, geht die SNB (abgesehen vom Wechselkursrisiko) kein Risiko ein. Das Kollateral ist nämlich Euro. Die Gegenpartei sind die Zentralbanken Osteuropas, nicht die Geschäftsbanken. Dennoch sichert sich die SNB mit einem Bewertungsabschlag SNB gegen das Wechselkursrisiko ab. Denn die Swaps werden durch Euro-Guthaben gedeckt.
Osteuropa steht zur Zeit vor einer finanziellen Kernschmelze. Osteuropäische Länder haben sich in den vergangenen Jahren stark in €, $ und Franken verschuldet. Im Zuge der sich verschärfenden Kreditmarktkrise gerieten Ungarn, Polen, und Tschechien, aber auch Russland in grosse Schwierigkeiten, ihre Hartwährungs-Positionen zu refinanzieren.
Die EZB hätte mit Devisen-Swaps Osteuropa beistehen sollen. Aber sie hat dabei total verschlafen. So waren die betreffenden Länder gezwungen, sich die Hartwährungen am Devisenmarkt zu beschafffen, was zu drastischen Wechselkursbewegungen geführt hat. Zugleich hat sich aber in Osteuropa auch die Kreditwürdigkeit verschlechtert. Mit anderen Worten hat die SNB, die Zentralbank eines Nicht-EU-Mitgliedslands sich viel mehr um die Bewältigung der Krise in der Region bemüht als die EZB. Das spricht für die SNB und deren Führung.
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