Die gegenwärtige Krise erreicht zusehends solche Ausmasse, dass es weder anstössig noch anmassend wäre, zu fragen, wie sich die freie Marktwirtschaft vor den Banken retten lässt? Das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Markets hat sich als masslos und töricht erwiesen. So was wie Marktdisziplin gibt es nicht. Sich selbst überlassen neigt der Markt nicht zum Gleichgewicht. Die Folgen sind schwere Exzesse und Ausuferungen für die Öffentlichkeit, um es milde auszudrücken. Marktfundamentalismus („Theorie des vollkommenen Wettbewerbs“) hat kläglich versagt.
Grossbanken dürfen nicht mehr in der Lage sein, wie neulich die Schweizerische Nationalbank (SNB) betont hat, die Stabilität des ganzen Systems aufs Spiel zu setzen. Deshalb bedarf es Regulierung. Nicht mehr oder weniger, sondern intelligenter Regulierung. Und einer angemessenen Aufsicht, die nicht leicht umgangen werden kann. Erforderlich sind zudem verstärkte Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Grossbanken. Das Verhältnis von EK zur gesamten Bilanzsumme einer Bank darf ein bestimmtes Minimum nicht unterschreiten. Je grösser die Bank ist, desto mehr Eigenkapital muss her. Für Liquiditätsrisiken braucht es noch Puffer.
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