Freitag, 13. Februar 2009

Euro-Raum: Kein Ende der Talfahrt in Sicht

Das BIP Deutschlands ist im IV. Quartal um 2,1% geschrumpft. So stark ging die Wirtschaftsleistung wie seit 22 Jahren nicht mehr zurück. Die deutsche Wirtschaft ist im Vorjahr nur im I. Quartal gewachsen (um 1,5%). Im II. und III. Quartal sank das BIP um jeweils 0,5%. Auf ein Jahr hochgerechnet ergibt daraus sogar eine Kontraktion von 9,2%. Das sind katastrophale Aussichten.


Die CDS-Prämien für deutsche Staatsanleihen sind um einen Basispunkt auf 67 Basispunkte gestiegen. Noch im Sommer 2008 lagen sie bei 5 Basispunkten. Fest steht, dass die Wirtschaftskrise Deutschland härter als andere trifft, obwohl die Deutschen keinen Zusammenbruch am Immobilienmarkt erlebt haben wie die Amerikaner. Noch vor drei Wochen hat die Kanzlerin in Davos den deutschen Weg gelobt. Die Realität hat sich aber schlimmer erwiesen als die Prognosen. Warum hat die Rezession Deutschland so stark erfasst? Ein Grund ist, dass die Regierung zu lange gezögert hat, ein Konjunkturpaket zu schnüren. Stattdessen wurde eine Vereinbarung über „Schuldenbremse“ zwischen Bund und Ländern getroffen. Ein weiterer Grund ist, dass die EZB die Zinsen „zu wenig“ und „zu spät“ gesenkt hat.

Die Teuerung ist im Januar auf ein 5-Jahres-Tief gesunken. Auf Jahressicht sind die Verbraucherpreise in Deutschland um 0,9% gestiegen. Mitte 2008 hatte die Jahresteuerung noch bei 3,3 Prozent gelegen. Wenn Inflation droht, wird die Geldpolitik restriktiv. Droht Deflation, wird sie gelockert, und zwar entschlossen und aggressiv. Die EZB gerät daher zunehmend unter Druck, die Zinsen weiter zu senken.

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