Montag, 23. Februar 2009

Die Wirtschaftskrise und die Leitwährung US-Dollar

Die Obama-Administration versucht die schlimmste Finanzkrise seit der „Grossen Depression“ (1929) mit einem Fiskalstimulus-Paket im Volumen von 787 Mrd. Dollar beizulegen. Die schwerste Wirtschaftskrise seit 60 Jahren geht zwar von den USA aus, aber sie hat mittlerweile die ganze Welt erfasst. Daher stellen sich zur Zeit insbesondere zwei Fragen: Wird der US-Dollar seine dominierende Role als Leitwährung der Welt verlieren? Welche Wirtschaftsregion (USA, EU, Japan?) wird als erste aus der Krise herauskommen?


€/$ Exchange Rate, Graph: finance.yahoo.com

Entscheidend ist, dass der US-Treasury-Markt angesichts der anhaltenden Risikoaversion unter den internationalen Investoren nach wie vor als „sicheren Hafen“ gilt. Die US-Staatsanleihen sind weltweit sicher und liquid. Die Deflationsgefahr, der Deleveraging-Prozess und der Refinanzierungsbedarf mehrerer Länder weltweit sprechen dafür, dass die Nachfrage nach dem Greenback, egal wie tief die Renditen in den USA sind, unangefochten hoch bleibt. Weitere Argumente für den US-Dollar sind die Produktivitäts- und Wachstumsraten der USA, die deutlich höher liegen als die in der EU und Japan.

Die Krise hat andererseits manche Schwachstellen in Europa aufgedeckt. Die Amerikaner sind im Hinblick auf die Institutionen in einer besseren Lage als die Europäer. Zum Beispiel agiert die US-Notenbank (Fed) pre-aktiv und sie ist entsprechend gut gerüstet, gegen die Rezession und eine Depression tatkräftig vorzugehen. Die EZB ist hingegen zögerlich und relativ passiv. In der EU herrscht ferner ein Koordinationsproblem im Kontext mit der Krisenbewältigung. Die östlichen EU-Mitglieder wurden bisher im Stich gelassen. Selbst die Schweizerische Nationalbank (SNB), die Schweiz ist ja kein EU-Mitglied, unternimmt viel, z.B. mit Devisen-Swaps, um die angespannte Lage in der Region zu beruhigen.

Fazit: Es gibt keine ernsthafte Konkurrenz, welche die Vormachtstellung des US-Dollars droht. Weder der Euro noch der Renmimbi können dem Greenback den Rang ablaufen. Die USA werden gestärkt aus der Krise herauskommen.

€/$: 1,2975
$/Yen: 93,04
$/Yuan: 6,8360.

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