Dienstag, 10. Februar 2009

Das neue US-Rettungspaket: Finanzsystem-Stabilitätsplan

US-Finanzminister Timothy Geithner hat heute das neue Programm zur Rettung des Finanzsystems (Financial Stability Plan) angekündigt.

1) Die Gründung einer Institution, eine öffentlich-private Partnerschaft , die den angeschlagenen Banken faule Wertpapiere („toxic assets“) im Umfang von 500 Mrd. $ abkaufen soll. Die Summe kann aber bis zu 1'000 Mrd. $ ausgeweitet werden.

2) Die Erweiterung des Leistungsumfangs des bestehenden Fed-Programms zur Deblockierung des Markts für Auto-, Studenten- und andere Verbraucherkredite. Das Vorhaben soll mit 1'000 Mrd. $ ausgestattet werden. Das Programm hatte bisher bei der Fed einen Umfang von 200 Mrd. $.

3) Ein Programm zur Stärkung des Eigenkapitals der Banken. Die Regierung plant, einen „Stress Test“ für die Finanzbranche anzuwenden, um zu prüfen, welche Bank wie viel Hilfe braucht.


Geithner hat den Handlungsbedarf mit dramatischen Formulierungen skrupellos dargelegt. Er hat jedoch über die Details geschwiegen. Das Unterfangen sei teuer, riskant und brauche viel Zeit. Die Regierung betrete Neuland. Da dies als ein grosses Fragezeichen wahrgenommen wurde, reagierte Wall Street mit drastischen Kursabschlägen. Der Dow Jones liess nach: Minus 381 Punkte (- 4,62%). Auf den Anleihenmärkten kam es zu einer Rally. Jetzt kann viel interpretiert werden, aber entscheidend ist Durchführung des Programms. Gerade deswegen sind Marktteilnehmer derzeit verunsichert.

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