Allein in diesem Jahr sind in den USA 14 (kleine) Banken (von FDIC) verstaatlicht worden. Wenn es aber um die Nationalisierung von grossen Banken wie Citi und BoA geht, greift eine Angst vor der Sozialisierung der Finanzbranche um sich. Dabei betonen namhafte Befürworter wie Paul Krugman und Nouriel Roubini bei jeder Gelegenheit, zuletzt im ABC-TV Studio an einer Roundtable Diskussion am Wochenende, die temporäre Eigenschaft dieser unliebsamen Massnahme. Krugman schlägt inzwischen scherzhaft vor, statt Verstaatlichung insolventer Banken lieber von „Pre-Privatization“ („Vor-Privatisierung“) zu reden. Roubini bevorzugt die Formulierung „Government Receivership“ („staatliche Vermögensverwaltung“), um das schmutzige „V“-Wort zu vermeiden.
Schliesslich geht es hauptsächlich darum, eine marktfreundliche Lösung zu finden, wo die Steuerzahler möglichst geschont werden sollen. Auf diese Weise werden die guten von den schlechten Banken getrennt (Triage), bevor die Probleme noch grösser werden. Nach Bereinigung und Aufräumarbeiten werden die Banken wieder an private Investoren verkauft, und zwar so schnell wie möglich. Wie es z.B. zuletzt mit der Bank „Indy Mac“ geschehen ist. Schweden hat diesen Ansatz während seiner Bankenkrise in den 1990er Jahren erfolgreich praktiziert. Nachdem auch Alan Greenspan, der ehem. Fed.Chef und der letzte standhafte Verfechter des Marktfundamentalismus eine vorübergehende Verstaatlichung mancher Banken für notwendig hielt, tastet sich die Obama-Administration nun Zeitungsberichten zufolge heran, einen Anteil bis 40% an der Citigroup zu übernehmen.
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