Montag, 25. April 2011

Finanzkrise und der makroökonomische Rahmen

Will man die Finanzkrise makroökonomisch unter die Lupe nehmen, ist es unumgänglich, sich auf ein festes Modell abzustützen. In diesem Sinne fasst Paul Krugman in seinem Blog kurz zusammen, wie es um die Lage bestellt ist. Wir hatten einen Deleveraring-Schock (Schuldenabbau), der uns in eine Liquiditätsfalle geführt hat. Das ist eine Situation, in der die kurzfristigen Zinsen nahe Null liegen, sodass die herkömmliche Geldpolitik keine Zugkraft hat. Die Auswirkungen einer Liquiditätsfalle wurden von dem an der Princeton University lehrenden Wirtschaftsprofessor längst ausgetüftelt: In einer Liquiditätsfalle ist (a) selbst eine erhebliche Zunahme der monetären Basis (Notenbankgeldmenge) nicht inflationär und (b) selbst grosse Defizite im Haushalt der öffentlichen Hand treiben die Zinsen nicht hoch. 

Krugman stellt dazu die folgenden zwei anschaulichen Abbildungen zur Verfügung:


Die blaue Kurve: Konsumenten-Preisindex (CPI) und die rote Kurve: monetäre Basis, Graph: Fed St. Louis, FRED via Prof. Paul Krugman

Was aber auffällt, ist, die Art, wie viele Leute diesen Rahmen zurückweisen, und besondere Gründe erfinden, zu erklären, warum z.B. QE2 die Zinsen drückt und der Anstieg der Rohstoffpreise (angetrieben durch das Wirtschaftswachstum in den sog. Schwellenländern) ein Vorbote der gewaltigen Inflation darstellt.



US-Treasury Bonds (10 Jahre), Rendite, Graph: Fed St. Louis, FRED via Prof. Paul Krugman

Alles hat sich aber bisher ziemlich so entwickelt, wie das von Krugman vorgestellte Modell („Debt, deleveraging, and the liquidity trap“) dargestellt hat.



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