Mittwoch, 27. April 2011

Euro-Krise: Wie Austerity Policy scheitert

Die Renditen von Staatsanleihen mit 2 Jahren Laufzeit aus Griechenland (24,45%), Irland (12,08%) und Portugal (11,74%) sind gestern laut Bloomberg aufgrund der zunehmenden Spekulationen, dass die hochverschuldeten Länder nicht in der Lage wären, eine Umstrukturierung zu vermeiden, auf neue Rekordwerte geklettert. Alle drei Länder sparen sich an Austerity Policy kaputt. Und die EZB unterstützt die fiskalischen Sparmassnahmen.

Ermutigt durch Deutschland haben einige dieser Länder in Schwierigkeiten versucht, die Anleihemärkte zu besänftigen, indem sie Staatsausgaben rücksichtslos gekürzt haben, schreiben Henry Farrell und John Quiggin in einer gerade vorgelegten Forschungsarbeit in Foreign Affairs („How to Save the Euro – and the EU“).


Griechenland Staatspapiere (2 Jahre) Rendite, Graph: Bloomberg.com

Aber wie viele Ökonomen darauf hinweisen, behindern diese Massnahmen das Wirtschaftswachstum, ohne Anleihegläubiger zu beruhigen, dass ihr Geld sicher ist. Anleihegläubiger glauben, dass diese Massnahmen politisch nicht nachhaltig sind. Sie scheinen in der Tat Europas politische Union zu untergraben, halten Farrell, Associate Professor für Politikwissenschaften und Internationale Angelegenheiten an der George Washington University und Quiggin, Wirtschaftsprofessor an der University of Queensland, Australien.

Sparmassnahmen scheitern, um das Defizit zu reduzieren, weil die Wirtschaft schrumpft. Kontraktive Wirtschaftspolitik ist, wie es sich herausstellt, kontraktiv. Das bedeutet, wie Paul Krugman in seinem Blog mit Recht hervorhebt, dass Keynesianismus richtig ist.

PS:
Henry Farrell präsentiert in seinem Blog („Hard Keynesianism in the European Union“) die zitierte Studie in voller Länge.

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