Montag, 20. Oktober 2008

Island: Finanzkrise bringt Inselstaat vor Bankrott

Die isländische Bankkrise spitzt sich zu. Islands Regierung hatte eine Staatsgarantie für alle Privateinlagen bei den Banken zugesagt. Nun hat die isländische Zentralbank die Zentralbank anderer Staaten um Hilfe bei der Kapitalbeschaffung gebeten. In den vergangenen Wochen ist der Interbankenhandel zwischen isländischen und anderen Banken wegen des drohenden Bankrotts des Inselstaates ganz zum Erliegen gekommen.


Inflation; Quelle: Central Bank of Iceland

Die Sedlabanki habe nach eigenen Angaben mit einigen ausländischen Zentralbanken Kontakt aufgenommen, über die isländische Zentralbank Geld ins Land zu schicken. Die
isländische Landeswährung
befindet sich im freien Fall. Die Schuldenlast der drei grössten Banken (Kaupthing, Landsbanki Island und Glitnir Bank), die inzwischen verstaatlicht worden sind, beträgt rund das 10fache des isländischen BSP. Das Land mit 316’00 Einwohnern hat sich bisher international wie ein riesiger Hedge Fonds engagiert. Ein totaler Zusammenbruch des Finanzsystems in Reykjavik würde sicherlich zu weiteren Verwerfungen an den globalen Finanzmärkten führen. Die Zentralbank hat neulich den Leitzins um 3,5% auf 12% gesenkt und den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Unterstützung ersucht.

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