In einer spektakulären Aktion haben die Zentralbanken Dänmarks, Norwegens und Schwedens beschlossen, die isländische Krone zu unterstützen. Die drei nordischen Notenbanken stellten der Isländischen Zentralbank einen Notkredit im Volumen von 1,5 Mrd. Euro zur Verfügung, um dem Inselstaat im Atlantik zu helfen, für makroökonomische und finanzielle Stabilität zu sorgen.
Es ist derzeit um die isländische Wirtschaft nicht zum Besten bestellt. Seit Beginn des Jahres hat die Landeswährung ein Drittel ihres Wertes verloren. Die Inflation ist auf 12% gestiegen. Die Isländische Notenbank hat die Leitzinsen im April auf 15,5% erhöht. Die Ratingsagentur Fitch hat Islands Kreditausblick auf negativ herabgesetzt. Seit dem Ausbruch der Turbulenzen am Kapitalmarkt wird es für Islands Banken schwieriger, sich günstig Geld zu beschaffen. Das 316'000 Einwohner zählende Land ist von Kapitalzuflüssen aus dem Ausland abhängig. Die Kreditkrise hat Reykjavik schwer getroffen. Isländische Banken haben Liquiditätsprobleme in fremder Währung. Rund 80% der Auslandsschulden von Island fallen auf die drei grössten Banken (Kaupthing Bank, Landsbanki Islands und Glitnir Bank). Die Vermögenswerte der grössten Banken belaufen sich auf das 10fache des isländischen Bruttoinlandsproduktes. Die isländische Notenbank beschuldigt Hedge Fonds, zu Jahresbeginn Wetten gegen die Krone (Short-Positionen) geschlossen zu haben. Islands Währung galt wegen des enormen Handelsbilanzdefizits verwundbar. Nach der Bekanntgabe der „Swap Facility“ durch die drei nordische Notenbank hat sich die kleinste selbständige Währung der Welt sich gegenüber dem Euro um rund 5% erholt. Island hat sich in den vergangenen zehn Jahren von einem Fischerei- zu einem Finanzdienstleistungsland entwickelt. In dieser Zeitperiode haben die Bürger zumeist auf Pump ordentlich konsumiert.
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