Zinssatz für | in % |
Spitzenrefinanzierungsfazilität | 4,25% |
Hauptrefinanzierungsgeschäfte | 3,75% |
Einlagenfazilität | 3,25% |
Warum dürfte die Rezession im Euroland kräftiger ausfallen?
Die europäische Zentralbank (EZB) hat von Anfang an die Subprime-Krise als ein isoliertes Phänomen betrachtet. Die Wirtschaft befindet sich aber mittlerweile auch im Euroland im Abschwung. Es besteht sogar die Gefahr, dass sie in eine langjährige Depression rutscht. Banken brechen zusammen. Die Arbeitslosigkeit steigt. Die Rohstoffenpreise fallen. Die EZB redet aber von der Inflationsgefahr. Trichet hat in diesem Markttumfeld unumwunden den Standpunkt vertreten, dass die Nachfrage gedrosselt werden müsse, um die Inflation zu bekämpfen. Obwohl die Kernrate der Inflation im Euroland keineswegs eine Beschleunigung aufwies, hat die EZB darauf bestanden, die Zinsen zu erhöhen, was sie im vergangenen Sommer auch getan hat. Die Euro-Hüter haben sich daher bis zum bitteren Ende geweigert, ihren geldpolitischen Kurs zu lockern. Erst am 8. Oktober, nachdem sich die Kreditmarktkrise weiter zugespitzt hat, hat sie in einer gemeinsamen Zinssenkungsrunde mit der US-Notenbank die Zinsen ermässigt. Das war aber zu spät. Die Inflation ist nicht das Hauptproblem, sondern die globale Nachfrage, die im Sog der Krise stark zurückgeht. Die EZB argumentierte jedoch mitten in der Krise genauso wie vor der Krise. Sie hat versagt, wegen ihrer Ideologie des Marktfundamentalismus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen