Kaum wurde die Genehmigung des 700 Mrd. Dollar schweren Bankenrettungsplans durch das Repräsentantenhaus am Freitag bekannt, verlor der Dow Jones 300 Punkte. Die Administration will mit dem Hilfspaket für die Finanzbranche die Kreditverknappung bekämpfen. Dennoch schoss der TED-Spread durch die Decke und schloss zum Handelsende mit einem Rekordwert von 3,8668 Prozent ab. Vor einem Monat lag die Differenz zwischen dem 3-Monats Libor und der Rendite der 3-Monats Schatzwechsel bei 1,13 Prozent. Im langfristigen Durchschnitt beträgt der TED-Spread rund 0,47%. Auch der Libor-OIS-Spread kletterte auf ein Allzeit-Hoch von 290 Basispunkten (d.h. 2,90%). Die Differenz zwischen dem 3-Monats Libor und dem Overnight Indexed Swap-Satz beträgt im langfristigen Durchschnitt 19 Basispunkte (0,19%).
Dow Jones Index Tagesverlauf am 3. Okt 2008
Die aktuellen Wirtschaftszahlen deuten darauf hin, dass die Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft überschwappt. Seit Anfang Jahr gingen in den USA mehr als 720'000 Stellen verloren. Die Aufträge für die Industrie fallen seit dem Sommer stark. Die Ausgaben der Verbraucher sinken bereits seit vier Monaten. Besonders hart sind Autohersteller betroffen. Rund ein Drittel aller weltweit verkauften Fahrzeuge werden über die Bank finanziert. In den USA ging der Autoabsatz übers Jahr 27% zurück.
TED-Spread am 3. Okt 2008
Die Frage, die sich die Börsianer in diesen Tagen öfters stellen, ist, ob die Rezessionsängste in den gegenwärtigen Aktienkursen enthalten sind? Allem Anschein nach ist der Wirtschaftsaufschwung im Aktienmarkt nicht eingepreist. Deswegen verkaufen viele Investoren ihre Aktien, sobald es an der Börse zu Kursavancen kommt.
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