Am Dienstag hat die US-Notenbank (Fed) mitgeteilt, eine sog. Commercial Paper Funding Facility (CPFF) ins Leben gerufen zu haben. Es handelt sich dabei um eine weitere Kreditfazilität, welche geschaffen wurde, um sich gegen die Verwerfungen am Geldmarkt zu stemmen. Die Commercial Papers (CP) sollen durch ein sog. Special Purpose Vehicle (SPV) der Fed erworben werden. Das Ziel ist, die Liquidität für diese Papiere mit einer Laufzeit von drei Monaten und Asset Backed Commercial Papers (ABCP) zu gewährleisten. Die CPs, welche von SPV gekauft werden, müssen mind. ein Rating von A1/P1/F1 haben. Die teilnahmeberechtigten Unternehmen werden demnächst identifiziert.
CP-Zinssätze Grafik: FED
CP sind Geldmarktpapiere, die als Inhaberpapiere ausgestattet sind. Die Laufzeiten betragen i.d.R. 30 bis 270 Tage. Sie werden vorwiegend von erstklassigen Industrieunternehmen begeben. Der Vertrieb erfolgt über Broker. Eine spezielle Variante ist das ABCP, die auf Deutsch als wertbesichertes Geldmarktpapier bezeichnet wird. Im Zuge der anrollenden Finanzkrise ist der CP-Markt zum Erliegen gekommen. Banken horten Geld, weil sie wegen des steigenden Gegenparteirisikos einander nicht trauen. Niemand weiss, wer als nächstes in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Die Gefahr einer Refinanzierungsunfähigkeit hängt daher zur Zeit wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Während das Volumen seit der Pleite von Lehman Brothers um rund 95 Mrd. Dollar auf 1'600 Mrd. Dollar geschmolzen ist, steigen die Zinsen. Die Fed will nun mit dem CPFF-Programm dafür sorgen, dass der Markt wieder belebt wird. Denn die Leitzinssenkung hat auf den CP-Markt kaum Einfluss. Es handelt sich dabei um die Liquidität des Nichtbankensektors. Hier sind Prime Brokers, d.h. Investmentbanken zu Hause, die v.a. für die Hedge Fonds Wertpapierhandel betreiben und auch Kredite zur Abwicklung besorgen. Es ist bemerkenswert, dass die Zinssätze für CPs heute höher liegen als zu Beginn der Krise vor einem Jahr, obwohl die US-Notenbank ihren Leitzins seitdem mehrmals gesenkt hat.
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