Im asiatischen Handel markierte die japanische Währung heute morgen bei 95,35 Dollar ein 13-Jahreshoch gegen den Greenback. Auch der Euro hat sich bis auf 121,70 Yen abgewertet. Das ist das Niveau von Dezember 2002. Grund: Die Auflösung von risikobehafteten Positionen aus Carry Trades. Die Zinsdifferenzgeschäfte sind längst Schnee von gestern. Die Sorgen um die globale Rezession steigen. Die Risikoaversion nimmt rapide ab.
US-Dollar vs Yen (1 Jahr)
Der Abbau von risikobehafteten Positionen aus Carry Trades steigert die Nachfrage nach Yen (Kredit Währung) und dem US-Dollar (Anlage Währung). Die Zwangliquidation bei vielen Hedge Fonds verstärkt diesen Prozess obendrauf. Die Erlöse in US-Dollar werden in die USA repatriiert. Der Druck lastet weltweit auf den Aktienmärkten. Die Carry Trades funktionieren, wenn das Marktumfeld von stetigem Wirtschaftswachstum, tiefer Inflation und niedriger Volatilität geprägt ist. Diese Konditionen sind heute nicht mehr gegeben.
Ferner: Auch in Japan schrumpft die Wirtschaft. Das Wachstum war bisher auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: 1) Das Exportgeschäft und 2) Die Yen-Abwertung. Nun gehen die Ausfuhren im Zuge der weltweiten konjunkturellen Abkühlung zurück. Und der Yen wertet sich auf. Folglich werden japanische Güter im internationalen Handel relativ teuerer. Das Exportgeschäft leidet darunter. Das Wirtschaftswachstum geht zurück. An der Börse gewinnen die Bären die Oberhand.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen