Japans Zentralbank (BoJ) hat erstmals seit sieben Jahren und sieben Monaten den Leitzins gesenkt. Der Zinssatz, zudem die Banken unter sich Geld leihen, wurde von 0,5% auf 0,3% zurückgeschraubt. Die Notenbank senkte zugleich auch ihre Wachstumsprognose für das (bis 31. März 2009) laufende Fiskaljahr wegen der Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf nur noch 0,1% (bisher: 1,2%).
Zinsentwicklung; Grafik: faz.net
Die BoJ will mit diesem Schritt die Wirtschaft angesichts der zunehmenden Gefahr einer anhaltenden Rezession tatkräftig stützen. Im Zuge der anrollenden Kreditmarktkrise hat sich die japanische Währung drastisch aufgewertet. Das Exportgeschäft wurde jedoch davon stark belastet. An der Börse liessen die Aktienpreise deutlich nach. Der japanische Regierungschef Taro Aso hatte zuvor ein Konjunkturprogramm von rund 50 Mrd. Dollar angekündigt. Um den Konsum anzuregen, werden an die private Haushalte Schecks im Wert von rund 460 Euro geschickt.
Fazit: Mit der Zinssenkung können nur die Folgen der globalen Rezession gemildert werden. Mehr nicht. Viel wichtiger sind die konjunkturpolitischen Massnahmen, welche die Lücke, die durch den Verfall der Verbrauchsausgaben aufgeht, schliessen sollen.
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