Dienstag, 18. Juni 2013

Strukturreform in Europa ist eine faule Ausrede

Paul Krugman trifft den Nagel auf den Kopf. Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor schreibt in seinem Blog, was in Europa unter „Strukturreform“ zu verstehen ist: Die Beseitigung des Arbeitnehmerschutzes und/oder scharfe Kürzung der Sozialleistungen.

Aber die Hauptsache über „Strukturreform“ in Europa ist die Rolle, die die „Reform“ in der Diskussion über die makroökonomische Politik spielt.

Anstatt über die Fakten nachzudenken, dass Europa seit 5 Jahren nach dem Beginn der Krise immer tiefer in Depression versinkt und weniger Austerität benötigt und mehr aggressive monetäre Expansion, sprechen die europäischen Entscheidungsträger über die Notwendigkeit von Strukturreformen.

Laut Krugman hat die Debatte über die Strukturreform in der Praxis weniger mit einer Forderung nach spezifischen Massnahmen zu tun als vielmehr mit einer Ausrede, der Tatsache (der makroökonomischen Katastrophe) nicht ins Auge zu sehen. 

Und das bietet zugleich eine Möglichkeit, eine Diskussion über die Verantwortung von Deutschland und der EZB zu vermeiden, um diese Katastrophe zu Ende zu bringen, hält Krugman fest.

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