Noch nie zuvor lagen die Einschätzungen von Analysten so weit auseinander wie jetzt. Kaum hat sich die Unsicherheit im Zuge der Kreditmarktkrise etwas verflüchtigt, wachsen nun Inflationssorgen. Der Aufschwung verliere an Fahrt, glaubt die Deutsche Bundesbank. Verbraucher befürchten sogar Stagflation. Der anhaltende Anstieg des Ölpreises lastet weiter auf dem Aktienmarkt. Sollen Anleger also weiter zuwarten? Oder lohnt es sich, allmählich einzusteigen?
Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Market-Timing eine notorisch schwierige Angelegenheit ist. Klar ist, dass eine „buy-and-hold-Strategie“ seit langem nicht mehr funktioniert. Heute kann man sich auf die Korrelationen in der Vergangenheit nicht verlassen. Diese ändern sich. In einer Welt im Wandel müssen die Anlageentscheidungen mit den strukturellen Veränderungen in Einklang gebracht werden. Das heisst, sie müssen ständig angepasst werden. Bei den Aktienmärkten gibt es eben keine Garantie, sondern viele Variablen. Daher sind Fehler nicht vermeidlich. Da Anleger nicht auf alles setzen können, müssen sie auswählen.
Bemerkenswert ist, dass die Protagonisten von Grossbanken Anleger kurz nach dem Ausbruch der Immobilienmarktkrise zum Kauf von Aktien animiert haben. Nun halten sie sich jedoch auffällig zurück und heben nur noch die negativen Marktsignale hervor. Kurz vor der Morgendämmerung ist es aber am dunkelsten. Interessant, dass Warren Buffett, der reichste Mann der Welt und der amerikanische Finanzlegende zur Zeit auf Europatournee ist, um nach neuen Investments Ausschau zu halten.
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