Samstag, 3. Mai 2008

Die japanische Notenbank (BoJ): Steht eine Zinserhöhung bevor?

Die japanische Notenbank (BoJ) hat ihre Geldpolitik am Mittwoch zum 6. Mal in Folge unverändert gelassen. Der geldpolitische Schlüsselsatz liegt weiterhin bei 0,50%. Der Zinsbeschluss sei einstimmig gefallen, hiess es. Wie das Statistikbüro gleichzeitig mitgeteilt hat, sind die Verbraucherpreise im März in der Kernberechnung um 1,2% gestiegen. Das bedeutet, dass der reale Zins negativ ist. Der Kurs der japanischen Staatsanleihen ist daraufhin eingebrochen.

Die Rendite der 5-jährigen Anleihe ist um 19,5 Basispunkte auf 1,24% geklettert. Zum ersten Mal in der Geschichte des Marktes wurden die Futures für 15 Minuten vom Handel ausgesetzt. Als Grund für die Bond-Verkäufe nannten Händler die zunehmenden Spekulationen darüber, dass die japanische Zentralbank (BoJ) die Zinsen im Laufe des Jahres anheben könnte. Bislang waren die Anleger von einer Zinssenkung ausgegangen. Eine Zinserhöhung könnte die Inflationserwartungen eindämmen. Dieser Schritt würde wegen des negativen Realzinses am kurzen Ende der Renditekurve in der Tat Sinn machen. Denn die japanischen Privatanleger verfügen über riesige Ersparnisse. Ein Anstieg des verfügbaren Einkommens würde die Verbraucherstimmung anheben und auf diese Weise den Binnenkonsum ankurbeln. Schliesslich ist der Konsum für rund 80% der japanischen wirtschaftlichen Leistung verantwortlich.





JGBRendite
1 year0,64%
2 year0,76%
3 year1,17%
10 year1,65%

Keine Kommentare: