Die US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,00% gesenkt. Das ist die siebte Zinssenkung in Folge seit Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007. In der Erklärung des Offenmarktausschusses der Fed hiess es, dass die substanzielle Lockerung der Geldpolitik in den vergangenen Monaten verbunden mit den Massnahmen zur Liquiditätsbeschaffung helfen sollte, zur Förderung eines moderaten Wachstums im Laufe der Zeit beizutragen. Der Ausschuss werde weiterhin wenn nötig handeln, um dauerhaftes Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu fördern. Die Fed hat zugleich auch den Discountsatz um 25 Basispunkte auf 2,25% gesenkt.
Die Fed hat mit ihrer Zinssenkung von 0,25% die Erwartungen der Finanzmärkte erfüllt. Nun ist damit zu rechnen, dass die Fed den Leitzins vorerst unverändet lässt. In der Erklärung des Offenmarktausschusses der Fed hiess es nämlich, dass die Ungewissheit über die Preisentwicklung gross bleibe. Es werde notwendig sein, weiterhin die Inflationsentwicklung sorgfältig zu beobachten. Offenbar schätzen die amerikanischen Währungshüter derzeit die Inflationsgefahr höher ein als ein Wachstumseinbruch. Das deutet tatsächlich auf eine Zinspause hin.
Andererseits hat sich die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal auf den ersten Blick trotz der epischen Finanzkrise überraschend gut entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist auf das Jahr hochgerechnet um 0,6% gestiegen. Die vorgelegte Zahl ist jedoch eine erste Vorabschätzung, die im Laufe der nächsten Wochen überprüft werde und korrigiert werden kann. Die Zunahme von Lageraufbau dürfte aber das BIP vor einem Minus im ersten Quartal geschützt haben. Allem Anschein nach wird die amerikanische Konjunktur sanft landen. Allerdings sind die Börsianer noch nicht aus dem Tal der Tränen. Da die Rezessionen seit den 1980er Jahren nicht in „V“-Form, sondern in „U“-Form vonstatten gehen.
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