Die japanische Börse leidet. Der Nikkei-Index hat seit Jahresbeginn um 11% an Wert verloren. Gründe: 1) die konjunkturelle Abkühlung in den USA, 2) die Dollarschwäche. Die japanischen Unternehmen haben einen hohen Gewinnanteil an den USA. Die Yen-Aufwertung belastet v.a. die Ertragskraft der Auto- und Elektrogüterhersteller. Der Yen stand bislang unter einem erheblichen Druck, da viele Spekulanten sich in japanischer Währung günstig verschuldet (d.h. Yen-Short), und die Kredite in höher rentierliche Anlagen in z.B. Australien und Neuseeland investiert haben. Nun werden solche Zinsdifferenzgeschäfte (genannt „Carry-Trades“) infolge der amerikanischen Kredit- und Hypothekenkrise aufgelöst (d.h. Yen-Long). Die Folge: Der Yen wertet sich wieder etwas auf (Aktuell: $/Yen 103,74). Das japanische Exportgeschäft zahlt die Zeche. Denn die künstliche Abwertung des Yen begünstigte bislang die japanischen Ausfuhren. Das ist jetzt die Kehrseite der Medaille. Es stellt sich daher die Frage, wie nachhalting die Erholung der japanischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren war. Damit werden mit anderen Worten auch in Japan die Karten neugemischt. Die Opposition, die im Sommer an Stimmen kräftig zulegen konnte, will daher vorzeitige Neuwahlen des Unterhauses durchsetzen.
Fazit: Es drängt sich derzeit kein Engagement in japanischen Aktien.
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