Was ist damit gemeint, wenn von den realwirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise die Rede ist? In erster Linie geht es um Wachstum und Wohlstand. Entscheidend ist dabei die Grössenordnung des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Der Ausgangspunkt der gegenwärtigen Finanzmarktkrise ist der amerikanische Immobilienmarkt. Zunächst beschränkte sich die Krise auf die mit Subprime-Hypotheken verbrieften Wertpapieren. Und dann breitete sie sich rasch auf die anderen Marktsegmente aus.
Doch zurück zu den Spuren der Krise in der Realwirtschaft: 1) Investitionen: Diese werden in Erwartung von Absatzaussichten getätigt. Hohe Schwankungen bei den Wechselkursen, drastische Turbulenzen an den Aktienbörsen, anhaltende Unsicherheiten an den Kreditmärkten haben einen bedeutenden Einfluss auf die Investitionsplanung. 2) Konsumnachfrage: Verbraucher sind durch den Wertverlust ihrer Häuser stark betroffen. Auch die hohe Anzahl von Zwangvollstreckungen lasten auf Konsumbereitschaft. Zum Beispiel in den USA beträgt der Konsumanteil an der gesamten Wirtschaftsleistung ca. Zweidrittel. 3) Export: Für die Schweiz ist beispielsweise das Exportgeschäft sehr entscheidend. Für rund die Hälfte des Wachstums der letzten drei Jahre ist der Anstieg der Netto-Exporte verantwortlich.
Fazit: Nun sind die Notenbanken wieder gefordert, die Folgen der Finanzkrise für die Konjunktur möglichst angemessen einzuschätzen und die Geldpolitik dementprechend anzupassen. Vor allem die Entwicklungen in bezug auf das Wirtschaftswachstum, die Inflationserwartungen und die Wechselkursbewegungen stellen die grossen Herausforderungen für die Zentralbanken dar.
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