Samstag, 29. März 2008

Verlierer der Finanzkrise

Obwohl wir uns mitten in der Finanzkrise befinden, ist es legitim, eine erste, kurze Bilanz zu ziehen, wer die Verlierer sind.

1) Die Mittelschicht: Das heisst Bürger, die der irreführenden Praxis im Häusermarkt zum Opfer gefallen sind. Das Subprime-Segment der Mortgage-Industrie hat Millionen von Bürgern in die Falle gelockt, mehr zu beleihen, als sie sich leisten können. Mehr als die Hälfte der Kredite, die durch Hypotheken gesichert sind, wird von unabhängigen Kreditgebern vermarktet, die keiner staatlichen Aufsicht unterliegen. Die Folge: Zwangsvollstreckungen. Viele Bürger verlieren ihr Haus.

2) Der US-Dollar: Die Fed senkt die Zinsen. Der Dollar verliert an Attraktivität. Der Greenback hat in den vergangenen vier Jahren gegenüber einem Korb von wichtigsten 6 Hauptwährungen rund 25% an Wert verloren. Das ist das niedrigste Niveau für die amerikanische Währung seit 1973.

3) Die US-Börsenaufsicht: SEC (Securities and Exchange Commission) ist für die Aufsicht von Wertpapiergeschäften zuständig. Die SEC wurde als Reaktion auf den Börsencrash von 1929 im Jahre 1934 gegründet. Nun will die US-Administration als Konsequenz aus der aktuellen Finanzkrise die Aufsicht für Banken und Finanz umfassend überholen. Laut New York Times soll der Kongress der US-Notenbank (Fed) grössere Vollmacht zur Kontrolle der Finanzmarktstabilität verleihen. Finanzminister Henry Paulson werde den Plan am Montag vorstellen. Die US-Regierung plane u.a. die SEC mit der Aufsichtsbehörde für den amerikanischen Terminhandel (The Commodity Futures Trading Commission) zu verschmelzen. Bemerkenswert ist, dass die SEC kurz vor dem Scheitern der Bear Stearns die Kapitalausstattung der fünf grössten Investmentbanken als „ausreichend“ bezeichnet hatte.

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