Die Schweizer Wirtschaft ist in den Jahren 2004 bis 2007 im Durchschnitt real um 2,8%pro Jahr gewachsen. Das heisst deutlich stärker als das BIP der EU-15. Zugleich blieb die Inflation mit 1% jährlich gering. Der ansehliche Erfolg ist 1) auf die lockere Geldpolitik der Schweizer National Bank (SNB) zurückzuführen. 2) Die Abschwächung des Franken gegenüber dem Euro. 3) Den Schweizer Exportsektor, der vom weltweiten Aufschwung kräftig profitiert hat. Kurzum wurde das Wirtschaftswachstum in der Schweiz insbesondere vom Aussenhandel angetrieben.
Nun sieht sich die Schweizer Wirtschaft wie der Rest der Welt seit Sommer 2007 mit den schwerwiegenden Folgen der amerikanischen Kreditkrise konfrontiert. Die SNB deutet an, dass die Finanzkrise noch nicht ausgestanden ist. Die Währungshüter signalisieren, dass sie die Sorgen der Marktteilnehmer über mögliche negativen Rückkopplungen der Turbulenzen auf den Verlauf der globalen Konjunktur wahrnehmen. Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank (EZB), die an einer Abkopplung der Eurozone-Wirtschaft von Amerika glaubt, bemerkt die SNB klar, dass die bereits eingetretene Abschwächung der internationalen Konjunktur an der Schweizer Wirtschaft nicht spurlos vorbeigehen wird. Die Schweizer Nationalbank vertritt die Ansicht, dass die Konjunkturaussichten unsicherer geworden sind. Die EZB hingegen attestiert der europäischen Wirtschaft nach wie vor robuste Verfassung, obwohl sie keine Entwarnung gibt.
Fazit: Die SNB ist cool und pragmatisch. Die EZB ist rau und dogmatisch.
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