Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet will dem geldpolitischen Kurs der US-Notenbank (Fed) nicht folgen. „Wir bewegen uns ein einem anderen Umfeld“, sagte Trichet heute vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments in Brüssel. EZB-Chef warnte für die Eurozone vor der Gefahr steigender Preise. Für die EZB sei es entscheidend, Zweitrundeneffekte durch steigende Verbraucherpreise zu verhindern.
Der Euro legte nach Trichets Aussagen deutlich zu. Zeitweise kostete die Gemeinschaftswährung nachmittag bis zu 1,5755 Dollar. Am 17. März stieg der Euro stieg zum US-Dollar erstmals über die Marke von 1,59 je Dollar. Der Wechselkurs lag Anfang Februar noch bei 1,45 Dollar. Die Future Kontrakte legten um 4 Basispunkte auf 4,08% von 3,31% im Februar zu. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlich einer Zinssenkung durch die EZB im IV. Quartal 2008 mittlerweile etwas gesunken ist.
Die Finanzmärkte sind voll integriert. Die Krisen weiten sich schnell auf alle Märkte aus. Seit Sommer 2007 ist die ganze Finanzwelt mit der bedrohlichen Krise aus dem amerikanischen Hypothekenmarkt konfrontiert. Die EZB verlässt sich aber auf die Selbstheilungskräfte des Marktes. Trichet geht offenbar davon aus, dass die Abschwächung der internationalen Konjunktur am Euroland spurlos vorbeiziehen wird. In Folge der Finanzkrise haben Banken und andere Finanzinstitute mittlerweile mehr als 195 Mrd, Dollar abgeschrieben. EZB-Chef will dennoch die Zinsen nicht senken. Das ist erstaunlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen